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AW Schwerte
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Das Dampflokausbesserungswerk Schwerte (Ruhr)

Durch die technische Weiterentwicklung nach der Jahrhundertwende 1900, auch im Bereich der Lokomotiven (höhere Gewichte und Größen), waren die zu jener Zeit vorhandenen Eisenbahnhauptwerkstätten nicht mehr fähig die planmäßige Unterhaltung der Triebfahrzeuge zu gewährleisten.

Durch Anordnung des königlichen Eisenbahnministeriums wurde die Eisenbahndirektion Wuppertal im Mai 1913 angewiesen in ihrem Bereich eine große, moderne Hauptwerkstatt aufzubauen. Die Stadtverwaltung Schwerte stellte nach entsprechenden Verhandlungen ein passendes Gelände kostenlos zur Verfügung, woraufhin am 31.03.1914 dies als neuer Standort des Ausbesserungswerkes für Dampflokomotiven festgelegt wurde.

Nach einem Kostenvoranschlag vom Mai 1914 (6.930.000 Mark) erfolgten die ersten Erdbewegungen für die geplanten 96 Lok-, 50 Kessel- sowie 40 Tenderarbeitsstände. Der Beginn des ersten Weltkriegs verhinderte dann erstmal den Weiterbau. 1919 begann die Wiederaufnahme der Arbeiten mit nun 384 Lokausbesserungsplätzen sowie über 4000 Mitarbeitern. Auch diese, neue Planung verwirklichte sich nicht. Eine zweite Richthalle, Tender- und Lokdemontagehalle kamen nicht mehr zur Ausführung.

Am 01. Oktober 1922 wurde das Werk schließlich dem Betrieb übergeben, eine der größten Eisenbahnwerkstätten seiner Zeit war trotz vieler Abstriche entstanden. Vorhanden waren nun neben der großen Richthalle auch Kesselschmiede, Dreherei, Rohrschmiede, Gießerei sowie ein Verwaltungsgebäude.

1924, im zweiten Arbeitsjahr, erstellte Cramers Kunstanstalt aus Dortmund die folgende, kolorierte Postkarte mit der großen Richthalle im Mittelpunkt sowie davor am Schiebebühnenfeld abgestellten Lokomotiven.

    

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Das Verwaltungsgebäude in der Rückansicht mit dem markanten Uhrenturm zeigt dieses Bild, welches etwa um 1930 aufgenommen wurde. Die Häuser rechts davon beherbergten den werkseigenen Sanitätsbereich sowie eine Badeanstalt.

    

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Die einzelnen Bauten entstanden zwischen 1919 und 1923 wie folgt: Gruppe der Verwaltungsgebäude von Mai 1919 bis Juli 1921, die Lokrichthalle ab Juli 1919 bis Juni 1922, Kesselschmiede Mai 1920 bis August 1922. Es folgten das Werkstoff- und Ersatzteillager im August 1920 bis Juli 1923, die Schmiede samt Einrichtung von Juli 1921 bis April 1923 und zuletzt die Einfriedung des gesamten Geländes ab September 1921 bis Juli 1922.

Um 1924 entstand diese Aufnahme in der Lokrichthalle, dem sogenannten Wanderschiff II, welche das Aufsetzen des Lokkessels auf das Fahrgestell einer G 8.2 mit dem Brückenkran eindrucksvoll zeigt.

    

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Vermutlich am gleichen Tag wurde die G 8.3 5344 aufgenommen, die schon weitgehend vollständig am Haken hängend durch das Wanderschiff II schwebt.

    

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Den Eingangsbereich mit dem Pförtnerhaus von der Straßenseite aus zeigt dieses Bild aus dem Jahr 1957. Am Verwaltungsgebäude hat sich mittlerweile massiv der Efeubewuchs ausgedehnt.

    

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Werklokomotiven des AW Schwerte

Für allfällige Rangier- und Verschubarbeiten besaß das Werk natürlich auch eigene Triebfahrzeuge. Die bekannten Maschinen betrachten wir im Folgenden etwas näher.

Die erste Werklok überhaupt war eine preußische Tenderlok der Gattung T 9.1. Als Lok 2 wurde die von Humbolt unter der Fabriknummer 32 im Jahr 1899 gebaute, ehemalige 6221 Elberfeld bzw. ex 1744 bezeichnet und bereits 1924 dem Aw zugeteilt. Ihre offizielle Ausmusterung erfolgte am 06. März 1968. Aufnahme der wohl schon länger abgestellten Maschine (links) von Helmut Dahlhaus am 12.10.1967.

Etwas länger hielt die Lok 3 (Esslingen 2985 ⁄ 1898) ex-Lok 13 der Braunschweiger Landes-Eisenbahn, ab 1938 als 89 7531 umgenummert, durch. Nach Schwerte kam sie 1947. Ihr letzter Einsatztag war der 30. Juni 1967. Hier erfolgte die Ausmusterung am 21.06.1968. Bild rechts ebenfalls von Helmut Dahlhaus am 12. Oktober 1967.

     
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Neben den beiden kleinen Dampfloks war im AW Schwerte auch die V 45 006 im Rangierdienst tätig, hier im August 1968 schon zu 245 006 umgenummert von Stefan Donnerhack bei einer Rangierpause aufgenommen.

    
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Später kamen hier die ex Wehrmachtslokomotiven der Baureihe V 36 vom Bw Wuppertal-Steinbeck zum Einsatz, wobei die Maschinen 236 204 und 236 234 bildlich belegt sind (um 1970).

     
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Quellenangaben:
Jürgen Braun, Klaus Tillmann: Das Eisenbahnausbesserungswerk Schwerte, Verlag Kenning ISBN 3-933613-40-X
Internet: Das Eisenbahn-Ausbesserungswerk Schwerte (Ruhr)
Internet: Ausbesserungswerk Schwerte/Ruhr

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