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Hilfszüge
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Hilfszugeinsätze

Zur Behebung von Entgleisungen, kleineren Bahnunfällen sowie Werkstattüberführungen von schadhaften, selbst nicht mehr fahrtüchtigen Bahnfahrzeugen kommen die sogenannten Hilfszüge zum Einsatz. Gebildet zumeist aus einer Bereitschaftsdiesellok und einem Einheitshilfszuggerätewagen (ex DB) oder einem Einheitshilfszug (ex DR) rückt das zuständige Werkstattpersonal zum Havaristen aus. Glücklicherweise kommen die Züge nur selten zum Einsatz. Entsprechend schwierig ist es jedoch, derartige Einsätze bildlich zu dokumentieren.

    
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232 908 mit Dortmunder Hilfszug nach Brilon Wald, bei Gut Bockum, 29.08.2013
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Am wolkenlosen 18. Juni 2005 musste der Dortmunder 628 525 mit Hilfe des Gerätewagens ins Heimatwerk abgeschleppt werden. Als Traktionsgerät kam 218 002 zum Einsatz, wie dieses Bild, welches von der Uentroper Brücke aus aufgenommen wurde zeigt.

    
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An Bord befindet sich eine kleine Werkstatt, Spezialgerätschaften zur Aufgleisung von Fahrzeugen und ein sogenanntes Deutschlandgerät. Dieses sind Hydraulikstempel und als Bausatz zusammenstellbare Hilfstransportrahmen sowie H-Träger aus leichtem Werkstoff zum Auflasten von nicht mehr lauffähigen Achsen und Drehgestellen.

Der Begriff Deutschlandgerät stammt von dem ersten Hersteller dieser Werkzeuge, der gleichnamigen Maschinenfabrik aus Dortmund. Am 30. August 2012 wurde in Neheim-Hüsten einmal der Ablauf des Auflastens auf ein Hilfslaufgestell mittels Deutschlandgerät bildlich dokumentiert, hier war ein 628 mit blockiertem Radsatzgetriebe zur Dortmunder Werkstatt abzutransportieren:

(zum Vergrößern bitte anklicken, vorwärts ⁄ rückwärts mittels Mausklick rechts bzw. links oben im Bild)

Der Abtransport konnte dann an frühen Abend unter anderem bei Echthausen bildlich dokumentiert werden, wo es mit 40 km⁄h (im Weichenbereich mit Schrittgeschwindigkeit) auf Signal HP 2 in Wickede erst einmal an die Seite ging, um den planmäßigen Personenverkehr vorbeizulassen. Zuglok war 225 117, Havarist der 628 518:

     
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Für die Region Südwestfalen standen bis 2015 ab Standort Kassel Hbf und Hagen Hbf je ein DB-Einheitshilfsgerätewagen und ab Standort Dortmund Bbf ein ehemaliger DR-Werkstattzug zur Verfügung. DB Netz ersetzte 2015 alle bisherigen Einheiten durch neue Hilfszugwagen, welche aus gekröpften Tiefladewagen mit aufgelastetem Werkstattcontainer bestehen. In Hagen ist dies der Wagen 99-80-9370 033-9, in Dortmund der Wagen 99-80-9370 037-0 und in Kassel 99-80-9370 007-3.

Im Jahr 2006 zählte die 218 200 noch zum betriebsfähigen Bestand der Kurhessenbahn. Am 28. Mai war sie mit dem Kasseler Gerätewagen nach Bestwig abkommandiert, um dort die havarierten 612 049 und 042 abzuholen und der heimatlichen Werkstatt im Hessischen zuzuführen. Unter dunklen Gewitterwolken fährt das Gespann am Nachmittag auf diesem Bild in den Bahnhof Messinghausen zur Zugkreuzung ein.

    
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Das war im Oberen Ruhrtal am 15. Februar 2021 wohl die Premiere, einer der neuen "Multi Tasker KRC 1200" auf der Durchreise vom Standort Wanne-Eickel ins thüringische Meiningen und dann auch noch mit der BR 218 vom Fernverkehr bespannt. Um kurz nach Elf konnte der Bauz-G 5461 mit dem Kran 732 003 am Nuttlarer Dümel auf dem Chip abgelegt werden.

    
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218 834 mit Kranzug Wanne-Eickel auf dem Weg nach Meinigen, Am Dümel Nuttlar, 15.02.2021
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Die neueren Hilfszugwagen sind eine Kombination aus gekröpften Tragwagen (Hersteller Tatravagónka, Slowakei) und aufgelastetem Container (Hersteller Gföllner, Östereich), die neuen Eisenbahnkräne vom Typ "Multi Tasker" stammen vom Hersteller Kirow Ardelt aus Leipzig.

Eine besonders illustre Fuhre stellte am 18. Juli 2017 diese Rückführung von Hilfs- und Kranzügen vom Einsatzort Hohenlimburg mit den Zielen Hagen und Wanne-Eickel nach Aufgleisung einiger verunfallter Kbs- und Res-Wagen mittels Kran und Hydraulikstempeln dar. Der Verband wurde bildlich zwischen Hagen-Halden und Hagen-Kabel festgehalten und bestand aus der Reihung:

        155 056   Zuglok +
        99 80 9370 033-9   EHZ G360, Hilfszug Hagen +
        99 80 9370 103-0   SSA, Sanitär- und Schlafwagen +
        99 80 9370 013-1   WWE, Gerätewagen +
        99 80 9370 072-7   Materialwagen 790 003 +
        99 80 9370 074-3   Schutzwagen 785 002 +
        99 80 9471 003-0   KRC 1200, Kran 732 003 +
        99 80 9377 003-5   Gegenlastwagen 786 003 +
        60 80 9925 411-2   Wohn- und Schlafwagen +
        60 80 9927 070-4   Einheitshilfsgerätewagen +
        99 80 9370 077-6   Materialwagen 786 101 +
        99 80 9471 004-8   KRC 910, Kran 733 001 +
        99 80 9370 073-5   Schutzwagen 785 101

    
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Bei Unfallereignissen kommt immer der am Nächsten stehende Zug zum Einsatz, bei Schadlok und Wagenüberführungen derjenige, zu dessen Werkstattunterhaltungsbestand das Fahrzeug gehört. Beim Einsatz von Kranzügen werden diese durchaus bundesweit herbeigeführt, ja nach Einsatzlage und Anwendungszweck. Die Zuglokomotiven werden vom jeweiligen Notfallmanager organisiert.

Das wird es im Oberen Ruhrtal so schnell nicht wieder geben, eine Stadler Euro-Dual vor dem Hagener Gerätewagen. Und das kam so: Am späten Abend des 17. Dezember 2020 erreichte die von ELP (European Loc Pool AG) gemietete Lok 20-02 (90 80 2159 202-1 D-RCM) der HHPI - Heavy Haul Power International GmbH erstmals über Warburg mit einem leeren Holzzug den Bahnhof Arnsberg zur Beladung. Beim Umsetzen entgleiste ein Drehgestell eines Holzwagens in der Handweiche zum Ladegleis. Am Folgetag, den 18.12., holte die Zuglok den Hagener Hilfszugwagen dann zur Unfallstelle. Nach erfolgter Aufgleisung konnte Martin die Rückfahrt nach Hagen am Nachmittag genau eine Minute vor "Licht aus" bei Bentrop auf den Chip brennen. Hier das Ergebnis:

    
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Am 10. Mai 1994 gab es zwei außergewöhnliche Ereignisse: Die partielle Sonnenfinsternis war überregional zu sehen, die Entgleisung eines in Menden vom Ablaufberg abrollenden Td-Wagens auf einer Weiche bekamen nur wenige mit. Der Verkehr zwischen der Hönnestadt und Fröndenberg wurde bis zur Aufgleisung komplett auf dem Streckengleis in Richtung Fröndenberg abgewickelt.

Dabei kam das für kleinere Aufgleisarbeiten damals noch vorgehaltene und nur sehr selten eingesetzte Hagener Zweiwegehilfsfahrzeug auf Unimogbasis zum Einsatz. Klaus Kampelmann konnte die Arbeiten mit seiner Kamera und vorbeifahrender 212 292 mit ihrem Nahverkehrszug beobachten.

    

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Einige Eisenbahnunfälle haben auch hauptsächlich nur mit der Beschädigung einer Fahrleitung zu tun. Zur Behebung werden die vom zuständigen Fahrleitungsmeistereibereich herbeigerufenen Oberleitungsrevisionstriebwagen dann auch als Hilfszug eingelegt.

Dabei am Phantografen beschädigte E-Loks können in der Regel von einer Hilfslok abgeschleppt werden, deren Zuführung zum Havaristen offiziell auch als Hilfszug gilt. Ebenso gehören die zum Abschleppen von liegen gebliebenen Eisenbahnfahrzeugen angeforderten Loks oder Triebwagen inklusive der anschließenden Schleppfahrten zu den Hilfszügen.

Nach der Entgleisung eines Bauzuges im Hohenlimburger Bahnhof ist der Oberleitungsrevisionstriebwagen 703 106 am Folgetag, dem 18. Juli 2017 dabei, für den erforderlichen Kraneinsatz die Fahrleitung teilweise zu demontieren bzw. seitlich abzuspannen.

    
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703 106 bei Abspannarbeiten nach Bahnunfall im Bahnhof Hohenlimburg, 18. Juli 2017
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