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Strecke 2821 |
Nachdem bereits seit Mai 1879 die alte, rheinische Strecke von Düsseldorf-Derendorf über Wuppertal-Wichlinghausen, Gevelsberg-West, Hagen Heubing, Abzweig Bechelte und Herdecke nach Dortmund Süd (Strecke 2423) nutzbar war, kam ab 02. Januar 1912 für die Personenzüge ab Hagen Hbf nach Dortmund diese 3,5 Kilometer kurze Verbindung von Vorhalle nach Herdecke hinzu. So waren ab diesem Datum über das Herdecker Viadukt zwei Gleise in Parallellage in Betrieb. In der Folge verkehrten auf dem Gleis der Linie 2423 bis zur Zerstörung des Ruhrviaduktes am 17. Mai 1943 (eingestürzter Pfeiler Nr.7 infolge der Möhnekatastrophe) nur noch Güterzüge.
Bis Anfang 1945 wurde die Brücke wiederhergestellt und der Zugverkehr zweigleisig wieder aufgenommen. Zum Ende des Krieges kam es dann mit Vorrücken der alliierten Truppen von Südwesten zur Sprengung eines Pfeilers durch die Wehrmacht am 12. April 1945, der Zugverkehr kam erneut zum erliegen. Nach dem Wiederaufbau der Brücke zum 22.11.1952 wurde der Zugverkehr jedoch erst mit Datum vom 24.07.1957 auf nur noch einem Gleis, und zwar der Strecke 2821 von Vorhalle nach Herdecke, wieder aufgenommen. Bildlich ist zumindest eine Tunnelinspektionsfahrt mit dem Untersuchungswagen "Wuppertal 714 006" bereits am 28. Juli 1953 am Ender Tunnel auf der Strecke von Löttringhausen dokumentiert, also gut möglich, das Herdecke von Dortmund aus bereits früher als 1957 wieder per Schiene erreicht wurde.
Mit Aufgabe der Strecke 2423 von Eckesey ⁄ Bechelte nach Herdecke gab es fortan auch nur noch regionalen Güterverkehr zum Cuno-Kraftwerk in Herdecke und zur Anschlussstelle Stahlwerke Südwestfalen II in Streckenkilometer 1,5. Diese war von 1973 bis 1993 unmittelbar an der Streckenverzweigung Vorhalle ⁄ Bechelte - Eckesey an die Linie 2821 angeschlossen.
Zusammenfassung Streckendaten Strecke 2821 Hagen-Vorhalle Yo – Herdecke | |||||
Spurweite: 1435 mm, Länge: 3,477 km | |||||
km | Betriebsstelle | Kursbuchstrecke | Wichtige Streckendaten | ||
von - bis | Nr. | ||||
0,092 | Abzw. Vorhalle Yo | 1897 | 138 c | 02.01.1912 | Eröffnung Reisezugverkehr Vorhalle - Herdecke |
0,113 | Streckenanfang | 1905 | 152 a | 01.04.1915 | Aufnahme Güterbetrieb Abzw Einhaus-Herdecke |
1,5 | Anst Stahlwerke Südwestfalen II | 1914 - 1925 | 144 a | 17.05.1943 | Einstellung Zugbetrieb wegen Zerstörung Ruhrviadukt Herdecke (Möhnekatastrophe) |
3,4 | Herdecke | 1927 | 127 g | Anfang 1945 | Verkehrsaufnahme nach Wiederherstellung des Ruhrviadukts beide Gleise |
3,59 | Streckenende | 1936 - 1939 | 207 a | 12.04.1945 | Sprengung Viaduktpfeiler durch Militär |
1940 - 1943 | 232 a | 28.07.1957 | Erneute Aufnahme Zugverkehr nach Wiederherstellung Viadukt Herdecke, nur noch ein Gleis (Strecke 2821) |
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1957 - 1966 | 233 b | ca. 1971 | Ende des Kohlzugverkehrs nach Herdecke wegen Umstellung auf Gaskraftwerk |
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1967 | 240 | 01.02.1974 | BD-Wechsel nach Essen | ||
1968 - 1972 | 233 d | Mitte 1981 | Aufnahme des Kohlezugverkehrs in Sandwichbespannung, bis Mitte 1987 mit 2x BR 221, danach mit 2x BR 290, bis 1985 auch ein freitäglicher Zug mit 2x BR 221 von DO-Derne aus |
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1972 - 1992 | 405 | 30.05.1999 | Übernahme Personenverkehr durch Dortmund-Märkische Eisenbahn |
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ab 1992 | 434 | März 2004 | Ende des Kohlezugverkehrs wegen Kraftwerksschließung |
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12.12.2004 | Übernahme des Pv durch DB Regio |
Der Kohlezugverkehr zum Cuno-Kraftwerk gestaltete sich, nachdem die güterverkehrslose Phase während des reinen Gaskraftwerksbetriebs von etwa 1971 bis Anfang 1982, folgendermaßen: Bereits ab Mitte 1981 wurde der Kohlelagerplatz in Herdecke wieder in Betrieb genommen und langsam gefüllt. Hierzu kamen neben einem freitäglichen mit 2x 221 bespannten Zug von Dortmund-Derne (eingestellt 1985) die beladenen Züge montags bis freitags über Vorhalle, bis zur Abstellung der Baureihe ebenfalls mit zwei 221.
Die Züge ab Vorhalle waren allerdings in Sandwichtraktion bespannt. In Vorhalle wurde dabei zum Richtungswechsel ein kurzes, bis heute erhalten gebliebenes Stumpfgleis der alten Verbindungskurve Herdecke - Hengstey genutzt. Die Traktion mit zwei Maschinen war erforderlich, um das steile Anschlußgleis in Herdecke zu bewätigen. Nach Abstellung einer ersten größeren Anzahl von 221 im Mai 1987 übernahmen Hagener 290 die Traktion der jeweils (zumindest bis 1997) aus je zehn zweiachsigen E-Wagen und zehn Eaos-Drehgestellwagen gebildeten Garnituren.
Ab Anfang 2000 zustandsbedingt im Auslaufbetrieb gefahren, kam es zum 10 August 2004 zur Stilllegung des Kohlekraftwerks, die Zulieferverkehre endeten bereits im März 2004. Seitdem dient die Linie ausschließlich dem Nahverkehr unter der Linienbezeichnung RB 52. Eine kurze Episode stellt hierbei die Abwicklung des PV durch die extra hierfür neu gegründete Dortmund-Märkische Eisenbahn dar, welche den Nahverkehr zwischen Dortmund Hbf via Herdecke nund Lüdenscheid erfolgreich vom 30.05.1999 bis 11.12.2004 mit Talenttriebwagen durchführte. Danach gewann DB Regio die Ausschreibung der Zugleistungen, heuer bestreiten zweiteilige Pesa-Link-Triebwagen den Nahverkehr auf der Strecke 2821.
– Streckenanfang in km 0,113 –
Km 1,45 Anst Stahlwerke Südwestfalen II [ESSW] und Streckentrennung Vorhalle (2821) ⁄ Eckesey (2423)![]() |
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Anst Stahlwerke Südwestfalen II eröffnet: 1973 Werk stillgelegt: 15.07.1993 Weiche ausgebaut: nach 1994 |
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Anst Stahlwerke Südwestfalen II Bedienung Sommerfahrplan 1976: Werktäglich bis zu fünfmal durch Werkslok |
Unmittelbar an der ehemaligen Streckentrennung der Gleise nach Vorhalle (befahrenes Gleis) und Bechelte ⁄ Eckesey (linkes, abgebautes Gleis) kommt am 25. Juni 2025 wegen einer Blindgängerentschärfung bei Do-Löttringhausen als letzter Zug vor der Streckensperrung die RB 14699 unterhalb des Kaisberges Richtung Hagen Hbf am Fotografen vorbei. Beim Blick hinterher kann man noch das ehemalige Anschlußgleis der Stahlwerke mitsamt Schlüsselsperrehäuschen sehen.
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Km 1,6 Einschnitt Kaisberg ⁄ Baukey![]() |
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Nach drei Jahren Bauzeit (1875-1878) konnte am 15. Mai 1879 die Steinbogenbrücke mit zwölf Bögen über die Ruhr bei Herdecke durch die Rheinische Eisenbahngesellschaft im Verlauf der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf – Dortmund Süd in Betrieb genommen werden. Erst später, im Jahr 1912, als dieses Bild entstanden ist, kam das zweite Gleis der kurzen Verbindungslinie von Vorhalle nach Herdecke hinzu.
Die durch die Bombardierung der Möhnetalsperre und den Bruch der Staumauer in der Nacht vom 16. auf den 17.Mai 1943 ausgelöste Flutwelle im unteren Ruhrtal unterspülte am Herdecker Viadukt den Pfeiler Nr. 7 und ließ diesen mit den angrenzenden Bögen einstürzen. Ein herannahender Zug konnte gerade noch rechtzeitig vor der Bruchstelle anhalten. Die Reichsbahndirektion Wuppertal ließ neun Tage später, am 26.05.1943, diese Aufnahme im Innenbogen von der Hagener Seite aus anfertigen.
Die Reparatur des nun fehlenden Teils der Brücke begann umgehend. Zwei Jahre später, am 12. April 1945 sprengte die zurückweichende, deutsche Wehrmacht den verstärkten Brückenpfeiler 4 samt den angrenzenden Bögen aus dem Viadukt heraus. Erst 1952 war die Reparatur der Brücke beendet und im Sommer 1957 verkehrten wieder Züge.
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Hinweis: Dieses Weltkriegsfoto wird hier im Sinne des § 86 Abs. 3 des StGB gezeigt und dient ausschließlich der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens (siehe auch Impressum).
Km 2,0 - 2,3 Ruhrviadukt HerdeckeDiese Postkarte zeigt das Herdecker Viadukt im Jahr 1954 von der Westseite aus. Durch die hellere Farbgebung gut zu erkennen sind der im Krieg reparierte Pfeiler 7 (Bildmitte) sowie rechts der soeben wiederhergestellte Pfeiler 4 mit den angrenzenden Bögen. Laut der einschlägigen Literatur soll der Zugverkehr erst drei Jahre später, ergo 1957 wieder aufgenommen worden sein.
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Km 2,0 - 2,3 Ruhrviadukt Herdecke![]() |
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An einem wolkigen Sommerabend im Jahr 1986 stand Klaus Meschede am Ufer des Harkortsees und beobachtete die Überfahrt eines geschobenen Wendezuges in Richtung Dortmund auf dem Herdecker Viadukt mit seiner Kamera. Dabei entstand auch diese Panoramaaufnahme.
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Km 2,0 - 2,3 Ruhrviadukt HerdeckeAm 13. Juni 2025 wagte der Fotograf auch einmal den Aufstieg zum Rundwanderweg um den Hagener Kaisberg. Vom Aussichtpunkt auf den Ruhrviadukt aus fertigte er dann diese Aufnahme von 632 109 an, der als RB 14662 auf dem Weg von Dortmund nach Lüdenscheid das imposante Bauwerk überquert.
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Km 2,8 ESig Herdecke![]() |
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Um 1912 sah die Herdecker Südausfahrt wie auf dieser Postkarte aus. Das Stellwerk Hs war gerade in Betrieb genommen worden und konnte sich in dieser Form bis 1945 halten.
Dieses Bild zeigt das Herdecker Empfangsgebäude von 1878 etwa um 1920. An der Ladestraße ist rege Verladetätigkeit mit Pferdewagen auszumachen.
Aushangfahrplan der RB 52 im Fahrplanjahr Sommer 2025:
Am 13. Juni 2025 wurde einmal dem stündlichen Prozedere der Zugkreuzung im Bahnhof Herdecke im Verlauf der RB 52 beigewohnt. Links im Bild erreicht nach Einfahrt des Zuges von Hagen auch die Fahrt von Dortmund den Kreuzungsbahnhof im Verlauf der sonst nur noch eingleisigen Strecke. 632 109 ist hier auf den letzten metern der Trasse der VzG-Strecke 2423 unterwegs.
In der Mitte stehen beide Züge am Bahnsteig und warten auf die Signalausfahrt, welche vom Stellwerk Hagen-Vorhalle Vof ferngestellt wird.Im rechten Bild schauen wir 632 Richtung Dortmund hinterher, der auf den letzten Metern der VzG-Strecke 2821 rollt. Das Bahnhofsgelände wurde nach Abriss aller übrigen Gleisanlagen und des Empfangsgebäudes mit neuen Stadtwohnungen samt Parkplatz- und Verkehrsflächen überbaut.
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– Streckenende in km 3,59 –
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